Hercules Prima
war eine Baureihe von Mofas des
Herstellers Hercules, sowie später als Sachs Prima des
Herstellers Sachs Bikes.
Mofas der Reihe Hercules Prima wurden erstmals Mitte der
70er Jahre in den Hercules-Werken gebaut. Hercules fertigte als Konfektionär,
sprich Teile aus eigener Fertigung (Rahmen und Kleinteile) wurden mit
zugekauften Bauteilen (Fahrwerk, Motor und Felgen) zu den fertigen Fahrzeugen
zusammengesetzt. Die Motoren wurden von der Schweinfurter Fichtel & Sachs
AG (heute ZF Sachs AG) bezogen. Diese stellte damals unter
anderem Zweirad-, Stationär- und Zweitaktdieselmotoren her.
Bis Anfang der 90er Jahre wurden die günstigen
Hercules-Mofas von vielen Jugendlichen gefahren und wurden auf Grund ihrer
einfachen Technik gerne „frisiert“. Danach wurden sie zunehmen durch Motorroller verdrängt
und erreichen heute einen eher mittelmäßigen Kultstatus. Ebenfalls zu dieser
Zeit verlegte die niederländische HoldingAccell
Group, welche Hercules 1987 aufkaufte, 1995 den Firmensitz von Hercules
nach Neuhof und beschränkte das Produktangebot
auf Fahrräder. Die Motorradproduktion in den einstigen Hercules-Werke in
Nürnberg wurde daraufhin von der Nachfolgefirma Sachs Bikes weitergeführt.
Sachs Bikes führte die Hercules-Tradition im Bereich der motorisierten Zweiräder
fort und stellte noch bis 2005 Mofas der Reihe Prima her - zuletzt nur noch
Prima 4 und 5.
Neben dem „Grundmodell“ Prima (1) wurde die Reihe um
sechs weitere Modelle und die Ausstattungsvariante „S“ erweitert. Im einzelnen
waren dies die Modelle mit 2-Gang-Handschaltung Prima 3 und 5, die
Automatik-Modelle Prima 2 und 4 mit Fliehkraftkupplung, die Mokick-Variante Prima 6
mit Kickstarter und 2-Gang-Fußschaltung, sowie das Modell Prima G3 mit
3-Gang-Handschaltung. Alle Modelle wurden von einem luftgekühlten Sachs
505-Motor angetrieben, dieser hatte je nach Ausführung und Baujahr 47 oder 49
cm³ Hubraum, leistete 1,1 kW und verfügte über 3,2 Nm Drehmoment. Noch vor der
Herstellung der Prima 2 wurde die Prima S hergestellt. Das als Sicherheitsmofa
bekannte Modell besaß zusätzlich einen Verbandkasten, Blinker, Reflektoren an
den Pedalen, zwei Aussenspiegel und einen Beinschutz. Die sonstige Ausstattung
glich der S-Variante der Prima 1.
Die Modelle Prima 2 und 3 waren schlanker und leichter
gestaltet und hatten einen schmalen, in den Rahmen integrierten Tank (der mit 4
Litern nur 0,5 Liter weniger fasste als der Tank der anderen Modelle) und
Speichenfelgen. Die anderen Modelle waren mit einem insgesamt größeren, ovalen
Tank ausgestattet, der auf dem Rohrrahmen befestigt war und fuhren auf
Druckgussrädern. Zusätzlich waren alle Modelle in der Ausstattungsvariante „S“
erhältlich, wie auch das bekannteste Modell Prima 5S. Während die
„Basisvarianten“ mit einfarbig lackiertem Tank und Schutzblechen (z.T. auch
verchromte Schutzbleche), Lenkschloss, sowie einer viereckigen Kunststofflampe
mit integriertem Tachometer ausgestattet waren und über kein
Zündschloss verfügte, unterschied sich die S-Variante in folgenden Punkten:
Besonderheiten der Ausstattungsvariante S
- Chromschutzbleche
- runde, verchromte Lampe (bei Prima 2S und 3S viereckig)
- Cockpitaufsatz (separater, höher gelegener Tacho, mit Zündschloss und Lichtschalter)
- an den Seiten teilverchromter Tank
- spezielle, größere Rückleuchte
- Federbeine am Hinterrad, mit verchromten, außenliegenden Schraubenfedern
- größere Farbauswahl
- Bremslicht
- Spiegel
Abgeleitet von den Mofa-Modellen entstand die Moped-Baureihe
Optima 3. Diese war ebenfalls (zeitweise ausschließlich) in der
Ausstattungsvariante S erhältlich, sowie ab 1995 als Sachs Optima 50.
Die Mopeds der Baureihe optima unterschieden sich durch
größere Luftfilter, Vergaser, Überströmkanäle und Abgaskrümmer, sowie eine
längere Kettenübersetzung von den Prima-Mofas. Die Leistung wurde gegenüber
diesen um 0,7 kW auf 1,8 kW (2,5 PS) gesteigert, das Drehmoment lag nun bei 3,7
Nm. Ansonsten waren die Mopeds technisch identisch mit den Mofas Prima 5S, und
unterschieden sich nur in Details der Ausstattung (z.B. Edelstahlschutzbleche
oder Rückspiegel). Die Geschwindigkeit war gesetzlich auf 40 km/h begrenzt.
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